Samstag, 14. Juli 2012

Persönlichkeitsstörung 3 - Typologie


Typologie von Störungen - Persönlichkeitsstörungen

Kretschmer und Schneider haben in klassischer Hinsicht einige Merkmale von Persönlichkeitsstörungen aufgezeigt. Kretschmer orientiert sich dabei an Merkmale der Physiologie, während Schneider psychologische Faktoren festmacht.
Beide Arten der Persönlichkeitsbeschreibungen werden den heutigen Standards nicht mehr gerecht, sind aber hinsichtlich der beobachtenden und empirischen Entwicklung der Psychologie bedeutsam.

Nach Kretschmer:

Der Pykniker
  • Körperliche Statur: klein, dick
  • Störung: abhängige und instabile Persönlichkeitsstörung / Depression, psychotische Depression
Der athletische Typ
  • Körperliche Statur: muskulär, ansonsten zwischen Pykniker und Leptosom.
  • Störung: Narzisstische Persönlichkeitsstörung bis zur Schizophrenie (sekundärer Narzissmus) und Manie.
Der leptosome Typ
  • Körperliche Statur: lang, dünn
  • Störung: schizoide Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie (sekundärer Narzissmus). Abgrenzung und Kontaktlosigkeit.

Nach Kurt Schneider:
Kurt Schneider versuchte den Begriff der Persönlichkeitsstörung (PS) konkreter zu fassen. Seines Erachtens handelte es sich bei den PS um eine Extremvariante einer bestimmten Wesensart.

Folgende Typen der Psychopathie:

Der Hyperthyme
  • heiter, aktiv, unvorsichtig, selbstsicher mit Neigung zur Übertreibung, unkritisch und streitsüchtig.

Der Depressive
  • schwermütig, unglücklich mit depressiver Stimmung, die Vergangenheit scheint belanglos und die Zukunft ist pessimistisch und bedrohlich.

Der Fanatische
  • aktiv, expansive Persönlichkeit, querulatorisches Verhalten, Ideen und Normvorstellun­gen werden nach außen getragen

Der Geltungsbedürftige
  • übertrieben, theatralisch, sehr aufdringlich und exzentrisch, ausgedehnter Phantasien­reichtum

Der Stimmungslabile
  • extreme Stimmungsschwankungen, die sehr schnell ausgelöst werden können, zwischen Jähzorn, grob und brutal bis hin zu freundlich und vertraulich.

Der Explosible
  • sehr angepasst und friedlich, jedoch sehr leicht erregbar mit Kurzschlussreaktionen hin zur Gewalttätigkeit

Der Gemütslose
  • fehlendes Gefühl für Moral und gesellschaftliche Normen, Neigung zur Kriminalität, aber besondere Leistungen in Führungspositionen

Der Willenlose
  • von anderen abhängig, unzuverlässig, trotzdem friedlich und anspruchslos

Der Asthenische
  • sich selbst als unzulänglich betrachtend, überempfindlich, häufig körperliche Symptome

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