Typologie
von Störungen - Persönlichkeitsstörungen
Kretschmer und Schneider haben in klassischer Hinsicht einige Merkmale von Persönlichkeitsstörungen aufgezeigt. Kretschmer orientiert sich dabei an Merkmale der Physiologie, während Schneider psychologische Faktoren festmacht.
Beide Arten der Persönlichkeitsbeschreibungen werden den heutigen Standards nicht mehr gerecht, sind aber hinsichtlich der beobachtenden und empirischen Entwicklung der Psychologie bedeutsam.
Nach
Kretschmer:
Der
Pykniker
- Körperliche Statur: klein, dick
- Störung: abhängige und instabile Persönlichkeitsstörung / Depression, psychotische Depression
- Körperliche Statur: muskulär, ansonsten zwischen Pykniker und Leptosom.
- Störung: Narzisstische Persönlichkeitsstörung bis zur Schizophrenie (sekundärer Narzissmus) und Manie.
Der
leptosome Typ
- Körperliche Statur: lang, dünn
- Störung: schizoide Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie (sekundärer Narzissmus). Abgrenzung und Kontaktlosigkeit.
Nach
Kurt Schneider:
Kurt
Schneider versuchte den Begriff der Persönlichkeitsstörung (PS) konkreter zu fassen. Seines
Erachtens handelte es sich bei den PS um eine Extremvariante einer
bestimmten Wesensart.
Folgende
Typen der Psychopathie:
Der
Hyperthyme
- heiter, aktiv, unvorsichtig, selbstsicher mit Neigung zur Übertreibung, unkritisch und streitsüchtig.
Der
Depressive
- schwermütig, unglücklich mit depressiver Stimmung, die Vergangenheit scheint belanglos und die Zukunft ist pessimistisch und bedrohlich.
Der
Fanatische
- aktiv, expansive Persönlichkeit, querulatorisches Verhalten, Ideen und Normvorstellungen werden nach außen getragen
Der
Geltungsbedürftige
- übertrieben, theatralisch, sehr aufdringlich und exzentrisch, ausgedehnter Phantasienreichtum
Der
Stimmungslabile
- extreme Stimmungsschwankungen, die sehr schnell ausgelöst werden können, zwischen Jähzorn, grob und brutal bis hin zu freundlich und vertraulich.
Der
Explosible
- sehr angepasst und friedlich, jedoch sehr leicht erregbar mit Kurzschlussreaktionen hin zur Gewalttätigkeit
Der
Gemütslose
- fehlendes Gefühl für Moral und gesellschaftliche Normen, Neigung zur Kriminalität, aber besondere Leistungen in Führungspositionen
Der
Willenlose
- von anderen abhängig, unzuverlässig, trotzdem friedlich und anspruchslos
Der
Asthenische
- sich selbst als unzulänglich betrachtend, überempfindlich, häufig körperliche Symptome
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