Paranoide
Persönlichkeitsstörung (ICD-10, F6)
Eingeteilt im International Classification of Diseases (ICD-10) in F6.
Unter F6 werden die gängigen Persönlichkeitsstörungen diagnostisch festgehalten und beschrieben.
Die paranoide Persönlichkeitsstörung zeigt folgende Merkmale:
Struktur:
- Der Betroffene hat eine übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung.
- Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen.
- Neigung, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich, kränkend oder verächtlich missgedeutet werden.
- Es gibt wiederkehrende unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der sexuellen Treue des Ehegatten oder Sexualpartners. Es herrscht also eine erhöhte Neigung zur pathologischen Eifersucht.
- Ebenso kommt es zur Neigung eines überhöhten Selbstwertgefühls und einer häufig übertriebenen Selbstbezogenheit.
- Emotional kalt und distanziert.
- Aufgrund der ständigen Angst, belogen und ausgenutzt zu werden, sind Menschen mit einer paranoiden PS ständig auf der Hut und reaktionsbereit.
- Durch ein ausgeprägtes Misstrauen werden engere Beziehungen / Freundschaften vermieden.
- Sehr kritisch gegenüber den Schwächen und Fehlern anderer, aber höchst empfindlich auf Kritik an eigener Person. Sie können eigene Fehler nicht zugeben und suchen die Schuld bei den anderen.
- Streitsüchtig, pathologisches Beharren auf eigene Rechte, querulatorisch.
Ätiologie:
- Zurückweisungen und / oder Liebesmangel während der Kindheit.
- Durch event. Missbrauch Entstehung von erhöhter Wachsamkeit und Misstrauen.
- Empfindung von überhöhter Feindseligkeit, die sie auf andere projizieren und sich damit noch intensiver bedroht und angegriffen fühlen.
- Sie fordern geradezu die gefürchtete Kritik, Ablehnung und Feindseligkeit der Menschen heraus, was zum so genannten "Circulus virtiosus" führt.
- Die Erziehung sieht oftmals so aus, dass die Eltern vor allem darauf ausgerichtet sind, ein Fehlverhalten des Kindes zu unterbinden / zu vermeiden. Denn nur so könne das Kind mit besonderen Talenten heranwachsen. (Eine mögliche Interpretation der Verhaltenstherapie).
- Das Kind wächst überbehütet auf, hat ein ängstliches Verhalten gegenüber anderen Kindern, da diese es möglicherweise schon als sonderbar empfinden und damit die Angst und das Misstrauen bereits weiter wachsen.
Therapie:
Verhaltenstherapeutisch:
- Versuch, die übermäßige Wachsamkeit und Abwehr der Betroffenen zu reduzieren, indem die Selbstsicherheit erhöht wird.
- Dies soll durch ein Lernen, mit Problemen besser umzugehen, Ängste zu kontrollieren und Veränderungen im Denk- und Lösungsmuster zu erzielen.
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